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Sportcampus Zuiderpark

Den Haag

Architekten: FaulknerBrowns Architects // Projektumfang: 32.230 m² BGF // Fertigstellung: 2017 // Awards: Tekla Global BIM Award 2016 - Sport- und Freizeitprojekte, Internationaler Architekturpreis 2019 (IOC, IPC, IAKS) - Gold, Civic Trust Award 2019, German Design Award 2018 - Architektur, Construsoft BIM Award 2016

Auf dem Gelände des ehemaligen Fußballstadions von ADO Den Haag erhebt sich der Sportcampus Zuiderpark. Das Gebäude umfasst neben einer Spitzensporthalle, eine Doppelsporthalle, ein Fitnessstudio und Hörsäle für die Haagse Hogeschool und den ROC Mondriaan. Der Sportcampus verfolgt einen sehr breiten Ansatz vom Standort für Spitzensport, über Breitensport bis hin zu Bildung und Wissenschaft und dient somit der ganzen Gesellschaft.

FaulknerBrowns Architects entwarfen im Auftrag der Gemeinde Den Haag einen ikonischen und nachhaltigen Komplex von 200 x 150 m². ABT unterstützte die britischen Architekten ab der Entwurfsphase unter anderem mit BIM-Modellen, die eine kosteneffiziente Umsetzung gewährleisteten und war für die architektonische Entwurfskoordination und -ausarbeitung bis hin zur Umsetzungsbegleitung verantwortlich. Außerdem übernahm ABT den Entwurf der Haupttragekonstruktion und den geotechnischen Entwurf.

Das Gebäude besteht aus drei verschiedenen Bereichen, die durch ein einziges Stahldach von gut 20.000 m² verbunden sind. Das Dach steigt vom Haupteingang bis zu einer maximalen Höhe von 25 m an, womit sich das Gebäude harmonisch in die Parkumgebung einfügt. Für dieses Dach entwickelte ABT eine Konstruktion mit Fachwerkbindern für die großen Spannweiten, kombiniert mit IPE- und HE-Trägern. ABT integrierte die technischen Installationen, Sportanlagen und flexiblen Trennwände, die an dem Dach aufgehängt sind.

Die Menge des verbauten Stahls im Dach ist so gering wie möglich gehalten. Zu diesem Zweck optimierte ABT die Form der Fachwerke. Das Dach hat eine Moos-Sedum-Oberfläche und etwa 5.000 m² Solarzellen und Sonnenkollektoren. Zusammen mit einem Wärme-Kälte-Speicher und zahlreichen Wärme-, Wasser- und Energiesparmaßnahmen wird der Sportkomplex CO2-neutral sein. Dies ist für ein Gebäude dieser Größe keine Selbstverständlichkeit, aber definitiv zukunftsweisend.

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Die Fassade des Gebäudes besteht aus schwarzen Betonfertigteilen mit vertikalem Relief. Das Band lässt die Fassade buchstäblich schillern: 11.000 rautenförmige Metallschindel aus rot geätztem Edelstahl. Um die gekrümmte Fassade mit zunehmender Höhe und variablen Außenabmessungen zu ermöglichen, verwendete ABT ein parametrisches Modell.

Beim Entwurf der Tragwerkskonstruktion arbeitete ABT schon früh sehr eng mit dem Architekten zusammen und ermöglichte ihm so maximale Freiheit bei der Gestaltung des bildbestimmenden Bandes. In Kombination mit Auskragungen und Neigungswinkeln ergibt sich ein dynamisches Erscheinungsbild. An der Stelle des Brückengebäudes auf der Terrasse mit Haupteingang faltet sich das Band sozusagen auf das Dach. Der leitenden Architekt Russ Davenport war von der durch ABT gewonnenen Gestaltungsfreiheit so begeistert, dass er einen epischen Vergleich wagte:

„Wenn man das Gebäude anschaut, scheint sich die erhebende Fassade vom Betrachter zu entfernen, so dass das Gebäude kleiner zu sein scheint, als es tatsächlich ist. Es ist wie die Tardis.” Die “Tardis” aus der bekannten Science-Fiction Serie “Doctor Who” ist von außen eine kleine Telefonzelle, im Inneren aber ein riesiges zeitreisendes Raumschiff. Eine sehr schöne Metapher dafür, dass sich der Sportcampus Zuiderpark dem Parkgelände nicht unangenehm aufdrängt.

Leistungsbild: Tragwerksplanung, Fassaden Engineering, Computational Design, Geotechnik

Fotos: Hans Roggen, Valerie Kuypers

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