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Gerichtsgebäude

Amsterdam

Architekten: KAAN Architecten // Projektumfang: 60.000 m² BGF // Fertigstellung: 2021 // Awards:  Bestes Gebäude des Jahres 2022 (BNA) - Identität und Ikonischer Wert, Architectural Awards 2021 (Los Angeles Business Council) - Beyond LA

Das im Mai 2021 in Betrieb genommene Gerichtsgebäude in Amsterdam beherbergt das größte Gericht der Niederlande. Das neue Gericht verfügt über 50 Gerichtssäle, es arbeiten dort 1.000 Beschäftigte, darunter 200 Richter von denen 140.000 Urteile pro Jahr gesprochen werden.

Im April 2016 hat die Immobilienbehörde der Niederlande das Konsortium „New Amsterdam Court House“ (NACH) ausgewählt, um das neue Amsterdamer Gerichtsgebäude zu entwerfen, zu finanzieren, zu bauen, zu unterhalten und zu betreiben. ABT führte dieses Konsortium federführend an – zusammen mit Macquarie Capital, DVP, KAAN Architecten, Heijmans und Facilicom.

Oosterhoff war neben ABT mit den Tochterfirmen bbn adviseurs, Huygen und Meelis & Partner involivert. In enger Kooperation konnten die Oosterhoff-Töchter ihre jeweiligen Spezialdisziplinen zu einer interdisziplinären technischen Generalplanung einschließlich Tragwerksplanung, Bauphysik, Technischer Gebäudeausrüstung, Sicherheit und (Brand-)Schutz zusammenführen.

Der Entwurf zeigt ein monumentales und zugleich offenes Gebäude, das Mitarbeitern und Besuchern einen Blick auf die Stadt und Passanten einen flüchtigen Blick in das Gebäude gewährt. Für das NACH ist es von zentraler Bedeutung, dass die Justizverwaltung eine öffentliche Angelegenheit von höchster Wichtigkeit ist. Ein Gebäude dieser Art soll natürlich seiner Bedeutung gerecht werden, gleichzeitig dabei aber nicht einschüchternd und „bunkerartig“ wirken. Immerhin werden hier Urteile „im Namen des Volkes“ verkündet. Der Vorplatz, die zentrale Halle im Gebäude, die Foyers und die Wartebereiche für Besucher stellen eine Fortsetzung des öffentlichen Stadtraums dar. Besucher können gesicherte Bereiche betreten, während Richter, Vertreter der Staatsanwaltschaft und andere Organe der Rechtspflege über eigene abgeschirmte Wege verfügen.

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Um den Implementierungsumsetzungsplan (IRP) rechtzeitig fertigzustellen, wurde zusammen mit NACH das Concurrent Engineering gewählt. Die NACH-Spezialisten arbeiten dabei parallel (in BIM) und nicht nacheinander. Die fertigen Bausteine wurden dann in die anderen geplanten Gerichtssäle, Büros und WC-Anlagen „kopiert“. Diese Methode war früher sehr gebräuchlich, doch die Digitalisierung hat sie obsolet gemacht. NACH erweckte diese Methode nun zu neuem Leben und kann so in Verbindung mit neuesten Methoden und Prozessen noch kosteneffizienter arbeiten.

Das NACH-Projektteam von rund 100 Personen – darunter 35 von Oosterhoff – arbeitete nach der LEAN-Methode unter einem Dach an dem Projekt. Selbstverwaltende Teams arbeiten an jedem Baustein, während ein Zielteam das Projekt als Ganzes überwachte. Innerhalb dieser Struktur konnten die Partner gemeinsam Entscheidungen stets zur richtigen Zeit treffen.

Leistungsbild: Integrales Engineering // Tragwerksplanung, Technische Ausrüstung, Bauphysik, Brandschutz, Sicherheitstechnik 

Fotos: Fernando Guerra

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