Forum Groningen
Groningen
Architekten: NL Architets // Projektumfang: 20.000 m² BGF // Fertigstellung: 2020 // Awards: AIT Award 2020 - Öffentliche Bauten / Kultur, Bestes Gebäudes des Jahres 2020 (BNA) - Öffentliche Bauten, Architectenweb Awards 2020 - Öffentliche Bauten, Dutch Design Award 2020 - Habitat
Das Groninger Forum ist ein Kulturkomplex, bestehend aus 11 Etagen mit der Stadtbibliothek Groningen, dem Groninger Museum, dem Groninger Archiv und dem Filmtheater. Außerdem gibt es eine Parkgarage mit fünf Untergeschossen mit ca. 400 Stellplätzen und 1.500 Fahrradstellplätzen. NL Architects entwarfen ein ambitioniertes, skulpturales Gebäude an der Ostseite des Grote Markts. Die beiden Seiten des Gebäudes sind in entgegengesetzte Richtungen geneigt. Abgeschrägte Oberflächen verbessern den Lichteinfall für die umliegenden Gebäude. Das gläserne Atrium bietet spektakuläre Ausblicke. Während des gesamten Designprozesses wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Energieverbrauch ist halb so hoch wie der eines Referenzgebäudes.
ABT führte einen Quick-Scan durch, um die Risiken von Setzungen in Bezug auf ein effizientes Baugrubenprinzip zu untersuchen. Eine Variantenstudie führte zu einem fünfschichtigen Fundament mit Schlitzwänden, Unterwasserbeton, Zug-/Druckpfählen und Zugankern. In der Baugrube wurde Unterwasserbeton als temporäre Unterwasserabdichtung verwendet. Die Decke aus stahlfaserverstärktem Unterwasserbeton ist mit fast 4.000 m³ die größte der Niederlande. Das Haupttragwerk besteht aus zwei Betonkernen mit dazwischenliegenden Stahlfachwerk, die auf das Parkhaus aufgesetzt werden. Die Architektur machte das Tragwerk zu einer Herausforderung: Die Säulen durften auf keinem Stockwerk in einer Linie stehen und die Fassaden waren geneigt.
So entstand ein Spinnennetz aus tragenden vertikalen Trägern, die auch horizontale Kräfte aufnehmen. Diese unregelmäßige Struktur des Hochbaus musste sich in das regelmäßige Parkraster im Unterbau einfügen.
Das Groninger Forum wurde 2007 gegründet. Zu dieser Zeit war es nicht üblich, Gebäude dreidimensional auszuarbeiten, aber ABT entschied sich dafür, dies zu tun. Die Spezifikationen wurden mit einem BIM-Modell als Vertragsdokument geliefert. Neben der virtuellen Zusammenarbeit gab es auch eine physische. In BIM wurden die Elemente des Subunternehmers über den Entwurf gelegt, um mögliche Abweichungen schnell zu erkennen. Die Steuerung anhand von Zeichnungen gehört definitiv der Vergangenheit an.
Leistungsbild: Machkarkeitsstudie, Tragwerksplanung, Ausführungsplanung, Baukostenmanagement, Geotechnik
Fotos: Deon Prins, Marcel van der Burg